Dresden: Die Waldschlösschenbrücke. (Foto: M. B.)
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Donnerstag, 2. Juli 2015

Für mich nicht wählbar

Oberbürgermeister-Stichwahl am 5. Juli 2015 in Dresden: In einigen ihrer Wahlwerbe-Plakate stellt Eva-Maria Stange die Wichtigkeit von Wissen und Bildung heraus. – Doch das ist reiner Hohn!
Es waren noch nicht einmal annähernd die berühmten 100 Tage – nämlich lediglich 70 – im Amt des sächsischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst vergangen, als Eva-Maria Stange bekanntgab, dass sie als Ministerin aufhören will und dass sie für den Posten des Dresdner Oberbürgermeisters kandidieren wird – und damit vor ihrer Verantwortung für die Lösung der vielen schwierigen Probleme in Sachsens Wissenschafts- und Kunstlandschaft davonzulaufen beabsichtigt.
Und große Probleme gibt es auf diesen Gebieten mehr als genug. Die Situation des akademischen Mittelbaus, die Zukunft der universitären Forschung nach Auslaufen der Exzellenzinitiative, die Konsequenzen es Falles des Kooperationsverbotes auch für die sächsischen Hochschulen, die chronische Unterfinanzierung von Lehre und Forschung an den Hochschulen – kurz: die Entwicklung der sächsischen Forschungs- und Bildungslandschaft, aber auch die Besetzung des freien Intendantenpostens der Staatsoper Dresden – ein »Leuchtturm-Projekt« mit gewollt internationaler Sichtbarkeit – sind nur einige Felder, die zu »beackern« sind. Hier erfolgreich zu arbeiten, wäre auch für Dresden ein großes Plus. Aber Stange wollte schon von Bord gehen, bevor sie sich als Ministerin in wenigstens 100 Tagen richtig eingearbeitet hat ...

Warum aber sollte man jemanden wählen, der zuvor gezeigt hat, wie schnell er die Zurückbleibenden mit deren Problemen alleinzulassen gewillt ist, sobald sich eine »gute« Chance bietet? Glaubhaft ist Stange nicht mehr, seitdem sie ihre Kandidatur für den OB-Posten bekanntgegeben hat, deswegen ist sie für mich zur OB-Stichwahl am 5. Juli 2015 nicht wählbar.

Mathias Bäumel

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