Dresden: Die Waldschlösschenbrücke. (Foto: M. B.)
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Freitag, 22. Januar 2010

Die Formulierung „Jazzclub Tonne in Dresden wieder eröffnet“ ist falsch und irreführend

Hinterm Tresen im Jazzclub Neue Tonne Dresden im Klubkeller auf der Königstraße 15 - etwa 2007 (Foto: V. S.)

Gelegentlich liest man seit Mitte Januar 2010 im Internet, in Web-Foren oder Nachrichtenportalen, die Formulierung „Jazzclub Tonne in Dresden wieder eröffnet“.

Diese Formulierung „Jazzclub Tonne in Dresden wieder eröffnet“ ist jedoch falsch. Es gibt keinen „Jazzclub Tonne“ mehr in Dresden, weder in den Gewölbekellern des Kurländer Palais noch an anderer Stelle. Diese falsche Formulierung weckt auch falsche Hoffnungen, was der Veranstalterin Gabriele Kaul gegenüber auch unfair wäre.

Richtig ist:
Im Rahmen eines kommerziellen Betreiberkonzeptes für die Räume des Kurländer Palais soll es neben vielfältigen anderen Veranstaltungen künftig einmal (!) im Monat ein Konzert mit Oldtime oder Swing mit anschließender Session und mit einem stilistisch entsprechendem DJ geben, gemeinsam veranstaltet vom Betreiber Mirco Meinel und der Jazzagentur Kaul (JAK).

Das Ganze läuft unter dem werbewirksamen Namen „Jazzclub Dresden“. So lange es bei einem oder nur sehr wenigen Konzerten monatlich bleibt, scheint mir persönlich die Bezeichnung „Jazzclub“ etwas hochgestochen zu sein. Immerhin gibt es in Dresden eine ganze Reihe von Veranstaltern, die mindestens einmal im Monat Jazzkonzerte anbieten - meist jedoch viel häufiger und sogar in „uriger“ Klubatmosphäre (Jazzclub Neue Tonne, Blue Note, riesa efau, diverse weitere in der Dresdner Neustadt).

Von einer Wiederkehr des alten „Tonne“-Gefühls mit Fettbemmen und Jeanslook im Keller des Kurländer Palais ist angesichts der aktuellen Situation mit Edel-Interieur und nicht gerade volkstümlichen Eintrittspreisen ohnehin nicht auszugehen.

Nach der Pleite des alten „Jazzclubs Tonne“ Ende November 2000 hatte sich der „Jazzclub Neue Tonne“ gegründet, der ab April 2002 im Kellergewölbe unter dem Kulturrathaus, Königstr. 15, ansässig ist. Seit vielen Jahren bietet er dort jährlich etwa 120 (also monatlich durchschnittlich zehn, angesichts der Sommer- und der Weihnachtspause eigentlich monatlich dreizehn) Konzertveranstaltungen an. Seit 2005 hat er mit den JAZZWELTEN wieder ein eigenes kleines Festival, das immer Ende März stattfindet. Im Jahr 2010 feiert dieser Verein mit zehn Höhepunkt-Konzerten über's Jahr verteilt seinen zehnten Geburtstag.

Der Jazzclub Neue Tonne hat sich sowohl den Begriff „Tonne“ im Zusammenhang mit Jazz, Musik, Klub u. v. m. als Wort-, das Logo als Bild- sowie das Logo mit dem Wort „Tonne“ als Bild-Wort-Marke rechtlich schützen lassen. Zur Geschichte des Logos mehr auf Jazz+Sonstiges.

Die Jazzagentur Kaul und die „Neue Tonne“ haben vereinbart, zu kooperieren und so weit wie möglich die Termine zu koordinieren.

Mathias Bäumel