Sommer 2009. Im bulgarischen Weliko Tarnowo versuche ich dem Besitzer der kleinen Pension zu erklären, woher ich komme: „Dresden.“ – „Ah – Dynamo Dresden!“, war die strahlende Antwort. Ähnliches lief einige Tage später im albanischen Shëngjin ab – „Oh, Dynamo Dresden!“ rief der junge Mann spontan aus, als ich seine Frage nach meiner Heimatstadt beantwortete.
Dresden ist eine kleine Stadt, aber auch München ist in Amerika, Südafrika oder Asien nicht wegen der Pinakotheken und der Oper bekannt, sondern wegen des Hofbräuhauses und Bayern München.
Wenn man es in Sachsens Kleinresidenz ernst meint mit einem zukunftsorientierten Dresdner Selbstverständnis und einem schlüssigen Marketingkonzept, sollte man Dynamo Dresden nicht wie ein ungeliebtes Stiefkind behandeln, dem man unwillig und unter Drohungen aus der Patsche hilft. Man sollte den Verein ernst nehmen, positiv sehen, dessen Arbeit wohlwollend aktiv mitgestalten und unterstützen sowie dessen Potenzial als weltweiten Dresden-Botschafter erkennen und nutzen. Was sich stadtseitig rund um die Stadionfrage abgespielt hat, ist eine Schande für die Politiker der Landeshauptstadt.
Sogar das noch kleinere Halle an der Saale zeigt, was Standard auch in Dresden sein sollte: Dort wird das neue Stadion im wesentlichen durch die Stadt und das Land Sachsen-Anhalt finanziert, die mit ihrem Fußballverein Hallescher FC als einem Botschafter der Region, der der Club erst noch richtig werden soll, an einem Strang ziehen.
M. B.
sss
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